Pur ti miro

Ein szenischer Konzertabend barocker Lustbarkeit

2022

Kulturhof Schloss Köniz und Farelsaal Biel

Pur ti Miro verhandelt die Themen Zärtlichkeit, Erotik und das Verlangen nach körperlicher Nähe in barocker Musik und Dichtung, betrachtet aus der Perspektive des zeitgenössischen Tanzes, dargestellt von Menschen und Körpern der Gegenwart. Als Inspiration für diesen choreographisch durchkomponierten Konzertabend dient ein Aufsatz der Musikwissenschaftlerin Susan McClary aus dem Jahr 1991. In Feminine endings beschreibt McClary die Sprache der Barockmusik mit ihren in sich kreisenden, sich wiederholenden Bass-Figuren und zyklischen musikalischen Strukturen als künstlerisches Abbild einer sanften, schwelgenden Erotik, jenseits eines höhepunktgetriebenen, potenziell gewaltvollen musikalischen Eros, der sich gemäss McClary im 19. Jahrhundert etabliert. Dazu passen auch die oftmals fluiden Genderrollen in barocken Gesangswerken. Ausgehend von McClarys Analyse wird das barocke Repertoire nach jenen Momenten des statischen erotischen Schwelgens durchforstet und zu einem vielsprachigen, stilistisch breit aufgefächerten Programm kompiliert, mit kleinen Ausflügen in die musikalische Moderne und den Eurovision Song Contest. Von Opernszenen Henry Purcells, Claudio Monteverdis und Jean-Philippe Rameaus, über Folksongs von Benjamin Britten, instrumentale Chaconnen von Johann Christoph Pezel und Georg Philip Telemann bis zu einem der berückendsten Madrigale des italienischen Barock aus der Feder von Barbara Strozzi suchen TänzerInnen, Chor und Instrumentalensemble nach Ostinato-Mustern, nach musikalischem und körperlichem Ausdruck von Liebesaffekten und totaler Hingabe.

Mitwirkende

Konzept: Moritz Achermann, Michèle Benz, Andreas Heiniger, Beatrice Wenger / Chor: Suppléments Musicaux / Chorleitung, Gesang: Moritz Achermann / Gesang: Vera Hiltbrunner, Itto Bakir / Orchester: Ad hoc / Konzertmeisterin: Sabine Stoffer / Choreografie, Dramaturgie, Tanz: Marit Meløe, Michèle Benz, Gaia Magrané / Licht: Lola Rosarot

Pur ti miro wurde unterstützt durch:

Kulturförderung Stadt Bern / Kulturförderung Kanton Bern / Kulturförderung Stadt Biel / GVB Kulturstiftung / Sebastiana Stiftung / Burgergemeinde Bern / Gesellschaft zu Schuhmachern / Gesellschaft zu Ober-Gerwern / Gesellschaft zu Zimmerleuten / Migros Engagement

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